Hätte, hätte, Fahrradkätte…
Viel passiert.
Nicht viel Gutes. Vielmehr Schlechtes.
Währenddessen
wartete ich auf lustige Dinge, über die ich einen Blog verfassen könnte.
Vergeblich.
Das
Zeitgeschehen nährte meine Wut und erstickte jegliches Aufflackern von Humor.
Über das, was
mich ankotzt, hätte ich jeden Tag zwei Blogs schreiben können.
Ich hätte
darüber geschrieben, dass wir zwar die schlechteste Regierung seit Bestehen der
BRD besitzen, aber immerhin das Glück haben, diese abwählen zu können.
Nachdem man sie
vorher sogar ungestraft öffentlich kritisieren durfte. 103-prozentig.
Ich hätte dabei
erwähnt, welches Geschenk diese Freiheit darstellt, während wir immer mehr
umzingelt werden von Europäischen Nachbarstaaten, in denen der Faschismus
wächst wie Fußpilz zwischen den Zehen eines Bademeisters.
Natürlich hätte
ich mich über Eines gewundert, da schon mehr als ein Jahr vergangen ist,
seitdem arme Menschen vermehrt bei uns Zuflucht suchen.
Wann setzt denn
nun die islamisierende Apokalypse ein, vor der unser rechter Abschaum seit 12
Monaten warnt, während er die Fußgängerzonen und Marktplätze der „neuen
Bundesländer“ mit seinem armseligen Anblick schändet?
Wo und wann
werden wir genau überrollt? Überflutet? Entmachtet?
Sollten wir
nicht doch Obergrenzen für Flüchtlinge einführen?
Aber man muss
es dann anders formulieren.
Nicht: Wie
viele Flüchtlinge lassen wir in unser Land?
Es muss dann
heißen: Wie viele Menschen lassen wir diesen Monat sterben?
Nicht der „Investitionsbedarf
an Rüstungsgütern“ ist gestiegen, ihr Arschlöcher von der Waffenlobby und
Rüstungsindustrie.
Ihr habt
schlicht und ergreifend mehr Waffen verkauft als im Vorjahr, ihr Wichser!
Mehr Tod und
Verderben über die Schwächsten gebracht.
Alles legal.
Nicht nur Wut
auf die Justiz wäre ein Thema gewesen.
Auch Zweifel
hätte ich gehabt.
Zweifel an
einer Justiz, die ihren höchsten Skill beim Vertuschen und „unter den Tisch
kehren“ findet.
Von NSU bis
Love Parade zeigte sich, dass eine Krähe der anderen kein Auge auskratzt.
Bei brennenden
Flüchtlingsunterkünften, für die erwiesenermaßen vorbestrafte Neonazis verantwortlich sind,
findet sich kein fremdenfeindlicher Hintergrund, während Zivilcourage auf einer
Demonstration gegen die AfD dir stante pede eine polizeilich dokumentierte
Mitgliedschaft bei den Linksextremisten einbringt. Machen die Bullen gerne.
Noch leidenschaftlicher knüppeln sie den Nazis den Weg frei.
Ich hätte
einiges zu sagen in Bezug auf Alltagsrassismus. Aber diese Lady hier kann das
viel besser:
Go to: Kübra Gümüşay
Ich hätte nie
gedacht, dass so viele Leute in meinem Bekanntenkreis zu AfD–Recken mutieren
würden, aber gegen Dummheit kann man sich nicht impfen lassen.
Wenn auch nur
die geringste Chance bestanden hätte,
dass diese armen verirrten Schweine an einem echten Dialog Interesse
hätten, oder zumindest nur zuhören würden, dann hätte ich sie gewarnt.
Wer einer
Partei wie der AfD oder NPD vertraut, wird am Ende genau das bekommen, wovor er
sich am meisten fürchtet.
Bei ihrer
geballten Ignoranz gegenüber Argumenten muss ich Menschen mit einer derartigen Gesinnung für ihre Dummheit
verachten.
„Wer
die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides
verlieren.“
Übrigens: Selbst
wenn es keinen einzigen Flüchtling in Deutschland gäbe, wären diese
untervögelten Neofaschisten, die gerne ganze Busse voller Frauen und Kinder
zusammenbrüllen und Häuser abfackeln, dieselben dummen Versager, die sie auch
heute sind.
Ich hätte mich auch
über manchen Skandal gewundert. VW gerät in Not, weil sie betrügen? Die
Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg wird einem renommierten Unternehmen
zum Verhängnis?
Es war vielleicht das einzige Ereignis mit
hohem Entertainmentfaktor.
Nach und nach poppt ein Fenster nach dem anderen
auf, wo eine Automarke nach der anderen mit ähnlichen Verfehlungen wie VW den
Konsumenten betrügt.
Während auf deutschen Autobahnen vierzig Jahre alte
Lastwagen zu Dumpingpreisen, die jeden seriösen Spediteur in den Ruin treiben,
ungestraft ihr Heizöl in die Natur ballern, wird Volkswagen zum
Volksverräter. Wegen ein paar Milligramm Feinstaub mehr…
Gut, dass es
noch die gibt, deren Mission es ist, uns zum Lachen zu bringen.
Chris Tall?
OK. Der nicht.
Solche Typen wurden früher auf der Schule immer in der Pause verprügelt. Auch eine spezielle Art von Humor. Ähnelt
eigentlich seiner eigenen.
Aber das Leben
schreibt immer noch die besten Skripts.
„Promiboxen“ im
Savoy. Da habe ich gelacht. Endlich bekommt der mal was vor das Schienbein. Für
beide Seiten bestimmt befreiend. Ist der Ruf erst ruiniert, ist doch jede
Presse affirmativ. Herrlich. Der schlechte Ruf nutzte auch hinterher jeden Kadaver,
um seinem schlechten Ruf gerecht zu werden.
Ach wie schön
ist auch Panama. Auch wenn man noch nie dort war, sollte man da zumindest einen
Briefkasten besitzen, sofern man Kohle hat. Oder ein Berufsverbrecher ist. Das Geldinstitut deines Vertrauens hilft
gerne. Auch als Bank muss man immer an seinem schlechten Image arbeiten. Da fragt
man sich: Sind die Banken noch zu retten? Leider ja. Und das kostet dann richtig Geld.
Davon
könntest du 100 Millionen Flüchtlingen Unterkunft, Verpflegung und eine
Prime-Mitgliedschaft bei Amazon zukommen lassen.
Und dann kommen
Tiger und Bär und lassen den Laden hochgehen. Danke, Janosch. Mal gespannt, was
da noch ans Licht kommt. Womöglich gibt
es korrupte Politiker?
Apropos. Ich
hätte fast jeden Tag einen Blog über Seehofer, Söder und die CSU schreiben
können. Seit dem „Zauberberg“ von Thomas Mann hat man nicht mehr so ein
Schmierentheater inmitten von Krankheit, Wahnsinn und menschlicher Verfehlung
in einer in sich abgeschotteten Parallelwelt erlebt. Beim „Zauberberg“ hatte
ich allerdings mehr Mitleid mit den Beteiligten. Und den Lesern.
Hätte, hätte,
Fahradkätte…
Damit der Blog nicht völlig vergeblich ist, hier noch ein Witz:
Angela Merkel,
Sigmar Gabriel und Lutz Bachmann
treffen sich zufällig vor der Semperoper.
treffen sich zufällig vor der Semperoper.
Merkel fragt: „Wer
ist denn das Arschloch?“
Da sagt
Bachmann: „Der Vizekanzler.“
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